Die Busch´n-Binder von Hintertux
Rudl, Franz, Peter, Hubert, Hansjörg, Hans und Volkmar bringen geballte 172 Jahre Erfahrung im Busch´n binden zusammen – Tradition verbindet.
Die Arbeiten für den Almtrieb beginnen bereits Mitte August, wenn die Busch´n-Binder ihre Arbeit aufnehmen um an den Berghängen im hinteren Tuxertal das „Hoadach“ (Erikakraut) in voller Blüte abschneiden. Um es dann einzufrieren damit es beim Almabtrieb noch in ganzer Pracht erstrahlt. Des Weiteren werden noch Latschen, Almrausch und Krabat geschnitten, bevor es ans Binden geht. Beim Binden selbst werden dann noch Seidenblumen und Disteln mit eingebunden.
„An die 90 Busch´n binden wir jedes Jahr. Für einen Busch´n brauchen wir zwischen 2 und 4 Stunden“ so Rudolf Mader.
Eine nicht unwesentliche Aufgabe beim Binden entfällt auf den „Zuageber“.
Der „Zuageber“ sortiert z.B. den Almrausch aus und schneidet ihn auf die richtige Größe zu und gibt ihn dann an den Binder weiter. Dieser fixiert, mit einem Draht, den Almrausch auf dem jeweiligen Grundgerüst – einem Kreuz oder einer Krone. Dann werden die Blumen und Disteln auf den Busch´n gesteckt und wiederum mit Draht fixiert.
Natürlich dürfen auch Heiligenbilder nicht fehlen, damit wird dem heiligen St. Leonhard, dem Viehheiligen der Nutztiere, für einen unfallfreien Sommer auf der Alm, gedankt. Diese werden am Schluss an den Busch´n montiert.
Zu guter Letzt wird der Busch´n auf einer gestickten Stirnplatte fixiert und ist nun bereit für den großen Tag…
„Der Lohn für diese Arbeit ist, wenn man dann die aufgebüschelten Kühe sieht und bei der Ankunft im Tal die vielen staunenden Gesichter erblickt.“ so Franz Erler.
Sollte jemand dieses Handwerk erlernen wollen, kann er sich gerne bei Franz Erler, Wieleit melden.
Zum Abschluss wollen wir uns bei den Busch´n-Bindern nochmals bedanken für ihre bereits getane und zukünftige Arbeit – Ihr macht einen wirklich großartigen Job.